zweifelturm
Mittwoch, 3. April 2013
„Und dafür zahle ich GEZ!“

Seit rund zwanzig Jahren arbeite ich jetzt für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk – für Fritz, die Jugendwelle des rbb, jüngst für Radio Eins, ein bisschen fürs rbb-Fernsehen. Doch noch nie habe ich den Satz „Und dafür zahle ich GEZ!“ so häufig gehört wie in letzter Zeit, vorgetragen mit dem Impetus der Empörung.
Eine Comedy, die jemand nicht lustig findet? – Und dafür zahle ich GEZ!
Ein Interviewpartner, der die falsche Meinung vertritt? – Und dafür zahle ich GEZ!
Ein Talkthema, das sich nicht mit dem Übel der Welt befasst? – Und dafür zahle ich GEZ!
Nun könnte man ausrechnen, wie viel einen Hörer so eine zweiminütige Comedy kostet (selbst wenn er nur einen Sender hört und kein Fernsehen sieht, sind das 0,00083 Cent). Doch die bessere Antwort lautet: „Ja, genau dafür!“

Denn der Rundfunkbeitrag ist ein Beitrag zur Medienvielfalt, und dazu gehört es, Dinge auszuhalten, die einem nicht gefallen. Gerade dafür zahlt man das Geld! (In den guten, alten Zeiten, als es noch keine Privatsender gab es, war es übrigens viel selbstverständlicher, Inhalte auszuhalten, die nicht den eigenen Interessen entsprechen.) Im Übrigen wage ich die Behauptung, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk für jeden etwas im Angebot hat, das ihm halbwegs entspricht. Allein in Berlin gibt es sechs öffentlich-rechtliche Radiosender, die über Antenne zu empfangen sind, sowie mit Deutschlandradio und Deutschlandfunk zwei bundesweite Programme. Im Fernsehen gibt es neben dem Ersten, dem ZDF und den Dritten Programmen jeweils drei Digitalkanäle sowie drei Gemeinschaftsprogramme: Auf Arte kann man anspruchsvolle Spielfilme und Dokumentationen sehen, auf Phoenix Bundestagsdebatten verfolgen, bei ZDF Neo gibt es gutgemachte Serien und bei Eins Festival Konzertmitschnitte. Das alles für den Preis von zwei Kinokarten im Monat.

Für die beiden Hauptsender scheint zu gelten: Wie man‘s macht, macht man‘s falsch. Bei quotenträchtigen Sendungen kommt der Vorwurf, den öffentlich-rechtlichen Programmauftrag nicht zu erfüllen; bei Sendungen mit weniger Resonanz, am Gebührenzahler vorbeizusenden. Dabei verhält es sich mit dem Fernsehen wie mit der Mischkalkulation eines Verlags, der anspruchsvolle Literatur und Bestseller mischt: Vollprogramme wie das Erste und das ZDF funktionieren eben nur mit der richtigen Mischung. Tagesschau, Politmagazine oder Dokumentationen erreichen ihr Publikum nur, wenn sie eingebettet sind in ein zuschauerträchtiges Programm.

Natürlich gilt es trotzdem, einiges zu hinterfragen: Müssen wirklich so viel Gebührengelder in die Übertragung von Sportveranstaltungen fließen? Muss der Vorabend aus klischeebeladenen Telenovelas, Serien und Boulevardmagazinen bestehen? Braucht das Erste tatsächlich fünf Talkshows? Problematisch sind allerdings eher ein paar andere Dinge – zum Beispiel die Blüten, die die Bürokratie in so großen Behörden manchmal treibt, oder der Umgang mit freien Mitarbeitern in einigen Häusern.

Doch häufig genug steht hinter dem Satz „Und dafür zahle ich GEZ!“ gar nicht die inhaltliche Auseinandersetzung mit einzelnen Sendungen, sondern die Beschwerde, überhaupt zahlen zu müssen. Eine Diskussion, die ich auch im Freundes- und Familienkreis zunehmend führe.

Mal ganz abgesehen von der Frage, wie viele Menschen tatsächlich keinen Fernseher haben oder die Öffentlich-Rechtlichen nicht nutzen: Man möchte sich dieses Land ohne den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht vorstellen. Und dafür muss man nicht auf Tagesschau, Korrespondenten-Netz oder Dokumentationen wie jene kürzlich gesendete über Amazon verweisen. Wie beispielsweise sähe es mit der Hörspiel-Produktion in diesem Land ohne die öffentlich-rechtlichen Kulturwellen aus? Wie mit dem Nachwuchs im Filmbereich, wenn die Dritten keine Debütfilme förderten? Und wie wäre es um die musikalische Landschaft bestellt, wenn Sender wie Fritz nicht immer wieder junge Bands spielen würden, noch bevor diese überhaupt einen Plattenvertrag besitzen?

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Teil unserer Sozialisation: Als Kind habe ich die Sesamstraße und Rappelkiste geguckt, mit dreizehn bei Edgar Reitz‘ „Heimat“-Saga etwas über Zeitgeschichte und Gesellschaft gelernt, und als angehender Buchhändler war das „Literarische Quartett“ für mich Pflichtprogramm. Im besten Fall kann Fernsehen den Blick auf die Geschichte ändern – wie 1979 bei der vierteiligen amerikanischen Serie „Holocaust“ geschehen, einer „medien- und erinnerungsgeschichtlichen Zäsur“. Und was wäre die auf Twitter entbrannte Aufschrei-Debatte wert, wenn die Initiatorin am Sonntagabend nicht vor zehn Millionen Zuschauern bei Jauch sitzen würde? Man darf sich von der eigenen Mediennutzung nicht in die Irre führen lassen: Noch immer schauen die Deutschen 222 Minuten täglich fern; zwei Drittel der Zeit ihres täglichen Medienkonsums gehen trotz Internet für Radio und Fernsehen drauf.

WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn nennt den Rundfunkbeitrag denn auch eine „Demokratie-Abgabe“ und verweist darauf, dass es bei uns gesellschaftlicher Konsens sei, „dass wichtige Strukturen für das Zusammenleben gemeinschaftlich finanziert werden, und zwar egal, ob sie jeder persönlich nutzt oder nicht.“ Ich finanziere Autobahnen mit, obwohl ich selbst kein Auto besitze; ich zahle für Kitas, obwohl ich keine Kinder habe. Und ein Krankenhaus habe ich das letzte Mal vor vierzig Jahren von innen gesehen. Die Medienlandschaft steht all diesen Dingen in Wichtigkeit in nichts nach, wie nicht zuletzt ein Blick nach Russland oder Italien zeigt.

Gut möglich, dass ich mich ebenfalls aufregen würde, wenn ich Monat für Monat ausgewiesen bekäme, wie viel meines Gehalts ich in den Bau von Autobahnen investiere – insofern hat es der Rundfunkbeitrag vergleichsweise schwer. Da er aus gutem Grund keine Steuer sein darf (und ob das jetzige Modell eine ist, werden vermutlich die Gerichte klären), wird er sichtbar für jeden abgebucht. Dass daraus ein gewisser Legitimationsdruck entsteht, ist natürlich und sinnvoll. Die Beschwerde „Und dafür zahle ich GEZ!“ aber ist so hilfreich wie der Satz „Die da oben machen ja doch, was sie wollen“ in politischen Diskussionen.

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Toll!

Gut geschrieben.
Kritik müssen die öffentlich-rechtlichen Medien aushalten - aber nicht jede.

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Auf jeden Fall, gibt ja auch genügend Dinge, die diskussionswürdig sind. Das sollte sich aber nicht in pauschalierendem Gepöbel äußern, sondern konstruktiv sein.

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Alternativen

Hallo Herr Meinhold !

Ich kann Abhilfe schaffen, um die Angst vor Tellerrändern (und das Unbekannte dahinter)erfolgreich zu überwinden und sich frische Perspektiven zu erschliessen:

1.Nehmen sie ihren Jahresurlaub.
2.Schmeißen sie ihre Glotze in hohem Bogen aus dem Fenster
3.Versuchen sie sich in dieser Zeit mit nix medienrelevantem zu beschäftigen, statt dessen Gartenarbeit, Rucksacktour auf gut Glück,Bienenzüchtung, meinetwegen n paar Joints rauchen, Yoga machen o.ä.
4.Nach Ende des regulären Urlaubs sofort unbezahlten Urlaub antreten (mind. 6 Monate) u. Kündigung vorbereiten (nach Ü20 Jahren dürfte finanziell ja was hängengeblieben sein).
5.GANZ WICHTIG: Zwischen Woche 1 u. 12 wird sich wiederholt kalter Entzug einstellen. Geben Sie dem unter KEINEN UMSTÄNDEN nach, sonst werden sie sich, wie alle Junkies, ruckzuck vor der Glotze und mitten im Medienbetrieb wiederfinden.
6.Nach etwa 6-8 Wochen aufrichtiger Konzentration auf nützliche lebensbejahende Dinge (von denen man während des Konsums nicht auch gleichermaßen selbst konsumiert wird)sollte sich ein Gefühl der Läuterung, des Erstaunens ("Ach, SO ist das also !!?") der Klarsicht einstellen.
Genießen sie das ohne den seltsamen Zwang es (medial) der gesamten Weltöffentlichkeit mitzuteilen zu müssen (Vorsicht: Junkies suchen IMMER nach einer Ausrede um doch wieder...nur ein bisschen, sie wissen schon)
7. Bleiben sie auch den Rest des Jahres nüchtern.Die seelische Abhängigkeit wird bleiben, ist leider so. Widmen sie sich zwecks Linderung ausgestiegenen Kollegen wie Ken FM oder Christoph Hörstel
8.Halten sie konsequent durch, wird sich am Ende ihre gewohnte (medial-konditionierte) Sicht auf die Dinge positiv verändert haben.Sie werden zweifelsfrei erkennen, dass sie zwei Jahrzehnte ihres Lebens einem Medienapparat gewidmet haben, der entgegen der steten Beteuerung doch dem Bürger zu dienen, nur sich selbst,dem "show must go on"dient- eine Erkenntnis die sich erst nach gründlicher "Entgiftung" erschliesst- ansonsten würden sich ja ständig Mitarbeiter selbst entlassen - reductio ad absurdum.
Desweiteren werden sie feststellen, dass es zwar viele Meckerer gibt die aus Prinzip unken wenn sie zahlen müssen (Variation: "Keine Ahnung aber zu allem eine Meinung")aber genauso viele ernüchterte und geläuterte Kritiker die ihre Freiheit, Mündigkeit und Selbstverantwortlichkeit prinzipiell nicht an geisterhaft weiterrollende Medienmaschinerien (bzw. "Systemen aller Art) abtreten wollen, sondern sich lieber auf Kopf, Bauch und Herz verlasen um ihre eigenen Entscheidungen zu fällen.

Viel Erfolg

Ihr rugay

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"ja, aber...."

...auch diesen Satz hat man bestimmt tausend mal gehört. Dennoch will ich damit sagen, es wäre sehr schön, wenn man zumindest über die öffentlichen Sender irgendeine Art Kritik der jeweiligen Regierung gegenüber bekäme. Mir kommt es vor, als ob so gut wie kein Fernsehjournalist hierzulande sich die Mühe gibt, etwas zu sagen, was die Arbeit der Regierung stören könnte. Blödes Beispiel: Vorgestern als ich fern sah, hat ein öffentlicher Sender gesagt, Deutschland sei am fünften Platz unter den Welt-Waffenexporteueren, dritter und vierter Platz dieser grausasmer Liste wurden aber nich bekanntgegeben an den ersten Stellen standen natürlich USA und Russland). Und dann sehe ich im Internet, überall belegt Deutschland Platz 3 bei den Waffenexporteueren. Dann habe ich die logische Vermutung, dass die unbekannten Platz 3 und 4 der Fernseh-Liste erst gar nicht existieren und nur erfunden wurden, um der Bevölkerung den Eindruck zu geben, es ist alles noch in Ordnung, Deutschland hat diese Jahr seine Waffenexporte nicht verstärkt (was in der Realität hingegen schon passiert ist). Den Vergleich mit Italien fand ich irgendwie nicht so passend: Immerhin gibt es in Italien einen öffentlichen Sender (RAI 3) und einen grossen Privatsender (la 7), die Berlusconi-Regierung immer sehr, sehr kritisch gegenüber standen. Dazu kam noch die meistgelesene Tageszeitung (La Repubblica), die dem Bunga-Bunga Mann immer wie ein Dorn im Auge war und noch eine (il Fatto quotidiano), deren Hauptziel ist, die reinen Fakten zu präsentieren, ohne irgendwas oder irgendjemanden zu schonen. Das sehe ich hier in Deutschland leider nicht und ich glaube, alle GEZ-Zahler haben ein bisschen mehr als nur "regierungsfreundliche" Nachrichten verdient. Oder täusche ich mich da?

Beste Grüße

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"Gerade dafür zahlt man das Geld!"
-> Dinge aushalten, die mir nicht gefallen gibts bei den Privaten gratis. Toll, oder?

"Allein in Berlin gibt es ..."
-> die unzähligen Sender sind doch mit einer der Kritikpunkte, denn gehört diese "Vielfalt" tatsächlich zur "Grundversorgung"?

"öffentlich-rechtlichen Programmauftrag"
Was war das denn nochmal? Und was hat die UEFA-Champions League damit zu tun?

"Tagesschau, Politmagazine oder Dokumentationen erreichen ihr Publikum nur, wenn sie eingebettet sind in ein zuschauerträchtiges Programm."
-> Achja, der dumme Bürger, der sich nur dann bildet, wenn er zu faul zum umschalten ist...

"Problematisch sind allerdings eher ein paar andere Dinge..."
-> Nein, nein. Diese Dinge sind durchaus auch schon problematisch. Siehe CL beim ZDF.

"...sondern die Beschwerde, überhaupt zahlen zu müssen"
-> Ich kenne ihren Freundeskreis nicht, aber in meinem ist man durchaus bereit, für eine "Grundversorgung" zu zahlen. Nur nicht für a) tausend Sender mit b) dämlichen Unterhaltungsprogrammen.

"Und dafür muss man nicht auf Tagesschau..."
Ach, wenn wir schon beim Thema sind: wann haben denn die ÖR zuletzt einen wirklichen Skandal aufgedeckt? Ich kann mich gerade nicht dran erinnern. Ganz im Gegensatz zu verschiedenen Printmedien.

"Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist Teil unserer Sozialisation"
-> der private nicht?

"Da er aus gutem Grund keine Steuer sein darf..."
-> Ah, Thema "staatsnähe". Wieso nochmal hocken so viele Vertrer der Politik in den Gremien?

Ich schaue tatsächlich kaum mehr Sendungen des ÖR. Alles 2, 3 Wochen mal einen Tatort, um mich hinterher wieder darüber zu ärgern. Die "politischen" Sendungen sind meistens so dermaßen unkritisch, dass man es sich sparen kann.
Dass einfach mit "für andere Dinge zahlen wir auch Steuern" abzutun, ist mir zu einfach. Ist ja auch nicht so, dass z.B. der Straßenbau nicht kritisiert wird; private Straßen gibts deshalb aber immer noch nicht. Der ÖR hat einfach einen anderen Rechtsfertigunsdruck, weil es Alternativen gibt: Kino, Privatfernsehen, für die Bildung eine riesige Presselandschaft. Entweder er legitimiert sich durch – politische, kulturelle,... – "Bildung", oder man braucht ihn nicht.

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So nicht

Autobahnen und Kindergärten denen dem Allgemeinwohl während niemand einen Lanz braucht der jede Woche einem aus dem Dschungelcamp interviewt.

Das selbe gilt für zig andere Sendungen die im ÖR laufen die aber besser bei P7 und co besser aufgehoben wären.

Ich surfe nicht deren Seite an und ich schaue kein Tv und dennoch soll ich einen nuschelden Till schweiger im Tartot mitfinanzieren.

Hinzu kommen Reportagen die den namen nicht verdient haben. Zb Frontal 21 für die ich ein Potenzieller Amokläufer bin und für die WOw ein Ego Shooter ist. Wenn die schon bei sachen schleudern die ich kenne möchte ich gar nicht wissen wie viel andere Sachen erlogen sind.

Und da Politiker in Aufsichtsgremien sitzen, kann ich die Neutralität des ÖR eh nicht ernst nehmen.

Für Gute Nachrichten und Dokus bin ich gerne bereit zu bezahlen, aber nicht für den ganzen schund der sonst läuft. Sachen wie Musikantenstadl, wetten das und Tatort können ja verschlüsselt gesendet werden und wer das sehen möchte kann ja ruhig mehr bezahlen.

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Es reicht einfach

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR), geriert sich stets, als sei er das Bollwerk unserer Demokratie, um die unrühmliche "Abgabe" oder den "Beitrag" oder wie auch immer man diese Steuer nennen will, zu rechtfertigen. Er tut so, als sei er sozusagen die letzte unabhängige, objektive und von daher unantastbare Bastion und Stütze unserer Gesellschaft. Die heilige Kuh des Journalismus', die man doch bitte stets gut im Futter halten müsse!
Er ist es nicht. Oder besser: nicht mehr.

Als die Strukturen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geschaffen wurden, nach dem zweiten Weltkrieg, brauchte Deutschland den ÖRR in der damaligen Form. Er war essentiell, denn es gab ja auch nichts anderes (wenn man von dem Medium Zeitung absieht). Er ist es nicht mehr. Heute ist er eine Krake, die sich mit ihren acht Armen schon längst nicht mehr zufrieden gibt. In den vergangenen Jahrzehnten hat der ÖRR sein Angebot immer weiter ausgebaut mit dem Kernargument, nur so könne er eine zeitgemäße programmatische Vielfalt gewährleisten, was ja seinem Auftrag entspreche.
Mit anderen Worten: Weil es immer mehr Möglichkeiten gibt, müsse entsprechend auch das Angebot wachsen, weil der Bürger das erwarten dürfe. Und ein wachsendes Angebot gehe eben auch mit steigenden Kosten einher, die der Bürger doch bitte ohne zu murren zu tragen habe. Schließlich bezahle er ja auch die Autobahn und die Kita-Plätze mit seinen Steuern.

Steuern darf der ÖRR gar nicht bekommen, denn er soll ja staatlich unabhängig sein bzw. bleiben (was er ohnehin nicht ist, dazu später mehr), weswegen das ganze schlichtweg "Beitrag" oder hochtrabend "Demokratieabgabe" genannt wird - so, als ginge das Abendland ohne den ÖRR unter.
Insofern hinkt der Vergleich mit der Autobahn schon einmal von der Sache her.
Ich wage zudem sehr zu bezweifeln, dass das Abendland unterginge, wenn der Krake ein paar Arme abgeschlagen würden, die sie über die Jahre hinweg hat wuchern lassen.
Man stellt diese "Abgabe" also auf eine Stufe mit Steuergeldern, die ein Funktionieren unserer Gesellschaft sicherstellen sollen.
Auch die Privaten Sender machen teilweise eine gute Arbeit. Wer RTL II gucken will, möge das tun. Muss er aber nicht, denn es gibt auch Nachrichtensender. Und was die Verlage und die privaten Nachrichtenagenturen trotz klammer Kassen an Hintergrundgeschichten und Informationen ausgraben, übertrifft nach wie vor den gesellschaftspolitischen Ausstoß der ÖRR bei Weitem.
Um gut informiert zu sein, braucht man den ÖRR nicht unbedingt - schon gar nicht angesichts der Tatsache, dass dieser immer mehr auf Quoten schielt und mehr und mehr im Boulevard verkommt und auch Nachrichten- und Infosendungen 1. unzureichend recherchiert (die im Text genannte Amazon-Doku, für die sich der ÖRR mal wieder auf die Schulter klopft, ist scharf kritisiert worden, weil sie Aussagen Betroffener aus dem Zusammenhang gerissen dargestellt hat) und 2. dann so aufbereitet, als säßen nur Zehnjährige vor dem Gerät.

Obendrein haben die ÖRR aber noch die Chuzpe, sich als Konkurrenz zu den privaten Anbietern zu verkaufen. Sie sind es schon allein deshalb nicht, weil die privaten Sender und Verlage ihr Angebot selbst bestreiten müssen. Sie können nicht einfach sagen: "Wir machen jetzt mehr, also brauchen wir auch mehr Geld von dir, lieber Bürger - und zwar unabhängig davon, ob dich überhaupt interessiert, was wir hier so tun."
Die Behauptung, der ÖRR biete für jeden etwas, kann man natürlich in den Raum werfen. Aber das zu entscheiden, sollte doch jedem Einzelnen selbst überlassen bleiben. Ganz im Sinne des vielbeschworenen demokratischen Gedankens!

Wenn der ÖRR so überzeugt ist von sich und seinem Angebot, dann müsste er doch auch den Mut aufbringen, sich TATSÄCHLICH der Konkurrenz zu stellen. Das tut er aber nicht.
Ich wage die Behauptung, dass der ÖRR in arge Schwierigkeiten käme, wenn er sich tatsächlich der Konkurrenz stellen würde - so, wie man Konkurrenz gemeinhin versteht. Eine Konkurrenz besteht in diesem Fall nicht, weil es niemanden gibt, mit dem der ÖRR konkurrieren müsste. Er meldet einfach seinen Bedarf, der von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) geprüft wird, und damit hat sich die Sache. Und man möge hier die Möglichkeiten der KEF nicht überschätzen: Auch die KEF hat keinen detailierten Einblick!

Es wird immer wieder ein bisschen selbstgerecht-verklärt gesagt, das neue System sei ja so gerecht. Indirekt gibt man damit ja zu, dass das alte System ungerecht und eine Zumutung war - das nur am Rande.
Jetzt muss einfach jeder zahlen. Punkt. Und das indirekt gleich doppelt: Weil ich auf der Arbeit nämlich vor einem PC sitze, muss mein Chef auch noch einmal für mich bezahlen, weil ich ja rein theoretisch via Internet "Sturm der Liebe" oder "Musikandenstadl" oder eine der etlichen Kochshows ansehen kann. (Soviel zum Thema, die neue Gebühr sei abgekoppelt von Geräten).
Obwohl bereits jeder Haushalt zahlen muss und der ÖRR quasi wie im Schlaraffenland nur noch die Hand aufhalten muss, soll mein Chef auch nochmal Geld abdrücken, weil er mir einen modernen Arbeitsplatz zur Verfügung stellt.

Ich für meinen Teil konsumiere den ÖRR so gut wie gar nicht. Die wenigen Sendungen, die mich interessieren, laufen zu unmöglichen Zeiten, denn auch der ÖRR schaut ganz gehörig auf Quoten, obwohl er das von seinem Grundverständnis eigentlich nicht sollte oder müsste.
Ich zahle gern für verschiedene gedruckte oder digitale Angebote. Weil es sich dabei um Inhalte handelt, die ich konsumieren WILL.
Ich will Sendeformate wie "Musikantenstadl" oder Kochshows nicht herunterreden. Nur weil sie MICH nicht interessieren und ich sie keinesfalls als kulturelle Bereicherung erachte, heißt das noch lange nicht, dass sie keine Daseinsberechtigung hätten. Geschmäcker sind eben verschieden. Aber mir zu erzählen, der ÖRR biete "für jeden etwas", ist anmaßend.

Im Text wurde es angesprochen: Allein in Berlin gibt es sechs Sender des ÖRR. Muss das sein? Brauchen wir das? Bremen, Saarland - eigene Anstalten. Erneut frage ich: Brauchen wir das? Teilweise doppelte Berichterstattung in Sachen Sport und Royal-Boulevard (ARD und ZDF). Brauchen wir das?

Und was, bitte, soll an dem ÖRR demokratisch sein? Oder unabhängig?
Die Rundfunkanstalten sind besetzt von Landesfürsten, die auf Gedeih und Verderb an ihren Haussendern zwecks Hofberichterstattung festhalten wollen. Die Landesanstalten, mit ihrem austauschbaren Dritten Programm, sind mehr und mehr zu reinen Statussymbolen der Länder geworden.
Auch die unrühmliche Geschichte um den geschassten ZDF-Chefredakteur Bender zeigt, dass beim ÖRR Polit-Claqueure am Drücker sitzen, die ganz gehörig Einfluss nehmen.
Mit der vielbeschworenen Unabhängigkeit ist es nicht weit her.

Ich kann auch nicht nachvollziehen, was es mit Demokratie zu tun haben soll, Bürger zu einer Zwangsabgabe zu verpflichten für ein wucherndes und wie oben aufgeführt alles andere als unabhängiges Konstrukt, das zudem auch noch reichlich ineffizient arbeitet (Stichwort Doppel-Berichterstattung), und das es nicht schafft, trotz der rund 8 Milliarden, die in das System gepumpt werden, Sendeformate zu bringen, die sich verkaufen lassen.
Man möge hier einmal einen Blick auf die deutlich schlankere BBC richten, die es es mit deutlich weniger Geld immer wieder schafft, Formate auf die Beine zu stellen, die auch im Ausland einen reißenden Absatz finden. ARD und ZDF schneiden da im Vergleich ziemlich kläglich ab.

Auch kann ich es nicht mit meinem Demokratieverständnis in Einklang bringen, dass die Finanzierung des ÖRR derart intransparent für den Bürger bleibt.
Es handelt sich um eine öffentlich finanzierte Einrichtung. Aber versuchen Sie einmal, herauszufinden, wohin das Geld fließt.
Kann es denn richtig sein, dass hier ein Apparat mit acht Milliarden im Jahr subventioniert wird, und keiner darf sehen, wofür er das Geld en Detail ausgibt?
Das Gegenargument lautet hier immer, man müsse aus Gründen der Preisgestaltung geheim halten, was man zahlt. Würde es publik, könnte dies wie eine Spirale die Preise nach oben schrauben.
Ja, wollt ihr uns für blöd verkaufen? Medienprofis kennen die Preise doch sowieso! Aber der Bürger bleibt im Dunkeln, wenn er wissen möchte, wie die Spesenabrechnung der Redakteure aussieht, oder was Moderator X für seine Leistung bekommt.

Kurzum:
Dass ich im Jahr mehr als 200 Euro abdrücken muss für ein Programm, dass mich nur mäßig interessiert, und das auch weiß Gott nicht unerlässlich ist, geht mir gegen den Strich. Damit werde ich wohl leben müssen, weil ich es leider Gottes nicht ändern kann, obwohl ich es als zutiefst ungerecht empfinde.
Aber noch mehr gegen den Strich geht mir das selbstgerechte Gebaren des ÖRR, der mir noch verklickern will, dass ich doch gefälligst meinen Mund zu halten habe und froh sein soll, dass es etwas so Tolles wie den ÖRR gibt. Es reicht einfach.

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Die ÖR sind schuld dass ich das Internet nicht bedienen kann

Laut SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) war Deutschland 2012 auf Platz 5 der Liste der Waffen Exporteure, auf 3 und 4 China und die Ukraine. 2011 war Deutschland auf 6 (hinter Frankreich, China, Spanien). In den Jahren davor war Deutschland tatsächlich jahrelang auf der Drei - was zweifellos auch Schuld der ÖR ist.

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Die ÖR machen jeden Tag meinen Stuhl hart und fest.

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Dafür zahl ich GEZ...

...verwende ich für
- mies recherchierte Beiträge öffentlich rechtlicher Magazine.
- öffentlich rechtliche Sendungen die nur ein Abklatsch von Formaten der Privaten sind
- Sendungen in denen ständig Dschungelcampteilnehmer hoffiert werden

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Die Vorwürfe, nach der das öffentlich-rechtliche Fernsehen ganz böse sei, kommen ja in der Regel von rechts: "Nie ist der Mörder im Krimi der Ausländer, mimimi!" "Die NPD/ProDingenskirchen/AfD wird bei der Wahlberichterstattung nicht angemessen berücksichtigt, mimimi!" "Der Wickert/Deppendorf/Lanz ist ja ohnehin in der SPD, mimimi!" ... Entsprechend bin ich ein Freund der Öffentlich-Rechtlichen, und sei es nur, um die Rechten zu ärgern.

Und dann schaue ich mir einen Tatort an, in der ein Til Schweiger die Privatsender ganz selbstverständlich weit rechts überholt. Und dann lese ich, dass junge Filmemacher sich alles andere als gut betreut fühlen von den Reaktionen der Öffentlich-Rechtlichen, sondern eher eingeengt. Und dann stelle ich fest, dass ambitionierte Projekte wie "Im angesicht des Verbrechens" oder "KDD" ganz schnöde abserviert werden, ohne Rechtfertigung, ohne Diskussion.

Und dann frage ich mich auch: Dafür zahl' ich GEZ?

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ich mach mir die welt wie sie mir gefällt..

aus pipi langstrumpf,eine serie die ich geschaut habe als es noch sowas wie in die nähe des investigativen journalismus kam.

um einige themen dieses dummartikels gradezustellen.
selbstverständlich gefallen mir ein grossteil der sendungen absolut nicht,genau wie die 99% bevölkerung die auch zum grossteil die zwangsgebühren zu entrichten haben,die mit richtung der informationen absolut nicht einverstanden sind.
das dilema,wir werden zwangsenteignet für nachrichten die der blockpartei des bundestages gefallen,die usrael und den eliten gefallen.
ein medium das sich dermassen dreist investigativen journalsimus heuchelt,st nichts anderes als purste propaganda.
wo journalisten,redakteure die besten freunde der elitenmafia sind.

ps.
autobahnen benutzen sie nicht?
kitas brauchen sie nicht?
ich brauche sie auch nicht,aber vielleicht die menschen die durch ihre arbeitsleistung dafür sorgen das sie ihre zwangsabgabe erhalten?
die nachkommenschaft die kitas braucht,um in späteren jahren ihnen als altenpfleger den hintern abzuputzen?

um es kurz zu fassen,ihr artikel ist nichts anderes als ein gesammelter haufen dreck um eine gefährlich manipulative staatshirnwäscheum ihr eine existenzberechtigung zu geben.

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Und damit sind die GEZ-Hasser dann in der Gesellschaft, die zumindest die undifferenzierte Kritik zwangsläufig anzieht: Kritiker der "jüdischen Unterwanderung" der Medien. Da ist der Name "Neuheide" Programm.

(Womit ich nicht meine, dass viele der sich hier differenziert äußernden Kritiker diese Gesellschaft verdient haben!)

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derselbe Fehler

"Und dafür zahle ich GEZ!" ist also nicht hilfreich und reichlich abgedroschen?
Gleiches würde dann allerdings auch für das beliebte Pro-GEZ-Argument, "Ich finanziere Autobahnen mit, obwohl ich selbst kein Auto besitze; ich zahle für Kitas, obwohl ich keine Kinder habe. Und ein Krankenhaus habe ich das letzte Mal vor vierzig Jahren von innen gesehen. Die Medienlandschaft steht all diesen Dingen in Wichtigkeit in nichts nach, wie nicht zuletzt ein Blick nach Russland oder Italien zeigt. ", gelten.

Ich habe kein Auto, bekomme aber 24/7 Strom, Gas und Wasser geliefert, die Infrastruktur muss instandgehalten werden. Ohne Straßen kaum möglich. Ich kaufe regelmäßig ein und erhalte Post. Ohne Straßen wären die Waren nicht vor Ort und die Verteilung wäre auch recht schwer.
Wenn Sie krank sind, oder Ihr Haus brennt, möchten Sie, dass die Feuerwehr rechtzeitig zum Brandort kommt und im Krankenhaus qualifiziertes Personal bereitsteht.
Auch wenn man Straßen und Krankenhäuser nicht selbst direkt nutzt, so profitiert jeder indirekt von ihnen. Für den ÖRR gilt das nicht.

Übrigens, auch in Italien und Russland gibt es das Internet, auch in Italien und Russland können sich Leute unabhängig von den Sendern informieren.

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Ihre Ausführungen ähneln denen eines 15-Jährigen, der bei seiner "Grafitti-Kunst" erwischt wurde und nun nicht verstehen kann, daß weder seine "Kunst" noch seine Initiative eine "hässliche, graue Wand" zu verschönern, gewürdigt wird.
Was übrig bleibt, ist Sachbeschädigung bzw ein finanzieller Verlust.
Nach, wie Sie schreiben, "rund zwanzig Jahren" (gleicht ja schon einer Verbeamtung!) ist es natürlich verständlich, daß die Fähigkeit zur Selbstreflektion nicht mehr gegeben ist.

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Die Graffiti-Analogie verstehe ich nicht. Zur "Verbeamtung": Das ist ja ebenfalls eines der Vorurteile gegen die Öffentlich-Rechtlichen: Dass da alle rumhocken, und sich die Eier schaukeln.

Ich bin seit knapp 20 Jahren freier Mitarbeiter, habe nie einen festen Vertrag gehabt und besitze keinerlei Sicherheit, in drei Monaten dort immer noch mein Geld verdienen zu können. Bei dem Programm, bei dem ich arbeite, geht es den meisten Kolleginnen und Kollegen so.

Trotzdem räume ich ein: Das Problem der quasi Verbeamtung von Angestellten, die nicht mehr allzu engagiert ihrer Arbeit nachgehen existiert, im ÖR Rundfunk tatsächlich. Die Probleme der Freien sind allerdings gravierender.

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Betriebsblind.

Die Leute regen sich nicht über die sagenhafte Programmvielfalt eines Qualitätsmediums auf, sondern, über dieselbe unsägliche Gülle wie bei den Privaten, die gnadenlos über einem ausgegossen wird und in ihrer Verabscheuungswürdigkeit nur von der Quotengeilheit der Verantwortlichen übertroffen wird, der alles andere, vor allem aber die Qualität, geopfert wird.

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Meinen Sie diesen Schönenborn?

http://www.politaia.org/internet-und-medien/putin-lasst-gez-schonenborn-auflaufen/

Ich kann GEZ-Steuern mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Ihr Beitrag zeigt einmal mehr, warum das so ist. Die Umdeutung von Propaganda und Verblödung zu etwas Gutem oder wenigstens Erträglichem funktioniert bei immer mehr Menschen nicht mehr. Sollen doch einmal ehrliche Jounalisten zu Wort kommen, so ein Christoph Hörstel oder ein Ken Jebsen, die auch kein Blatt vor den Mund nehmen bezüglich ihrer früheren Arbeitgeber.

PS Sorry der Kommentar war nicht auf meinen Vor-Kommentator bezogen sondern auf den Originaltext!

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Nein... Nein, nein, nein!

Mein persönliches Nutzungsprofil des ÖR ist ziemlich überschaubar: Von selber eigentlich nicht. Das habe ich mir schon lange abgewöhnt, und jedes Mal, wenn ich dem ÖR wieder eine Chance geben möchte, werde ich daran erinnert, warum ich mich dagegen entschieden habe:

Polit-Talk - wir brauchen ganz ernsthaft 5 solcher Sendungen in der ARD (Will, Beckmann, Jauch, Maischberger, Plasberg) und nochmal 2 davon im ZDF (Illner, Lanz)? Sicher? Die Sendungen brachten zu der Zeit, als ich sie noch ab und an gesehen habe in den seltensten Momenten einen Aha-Effekt. Es sitzen ständig die gleichen Gesichter in den Shows, auf die tatsächliche Qualität der einzelnen Moderatoren mag ich gar nicht eingehen, der eine ist besser, der andere schlechter. Aber ob man sich allein im Hauptprogramm 7 Gesichter leisten muss? Nun gut.
Investigativ-Innovativ: Die Reportagen. Nachdem eine Kollegin mir erklärte, sie kauft nicht mehr bei Amazon und ein Iphone kommt ihr niemals (!!!) ins Haus, habe ich mir sowohl den Apple-Test (oder wie der Unfug heißen mag) als auch die super Reportage über Amazon angesehen. Ich bin kein Applefreund, genau genommen habe ich kein einziges Applegerät in meinem Haushalt und werde vermutlich auch zukünftig keins erwerben, das hat aber nichts mit dem zu tun, was im Iphone-Test alles erzählt wurde. Sowohl einige Aussagen, die später zu einer negativen Bewertung im Test führten, als auch Belanglosigkeiten, die aufgebauscht wurden, machten das ansehen zur Qual.
Gleiches gilt für den Bericht über Amazon. Sicher ist bei solchen Versandhäusern nicht alles Zuckerschlecken, aber ich muss sagen, dass mich die Reportage mit einem ganz faden Beigeschmack zurück gelassen hat, allerdings nicht aufgrund von Amazon, sondern aufgrund der Qualität des Berichts.

"(In den guten, alten Zeiten, als es noch keine Privatsender gab es, war es übrigens viel selbstverständlicher, Inhalte auszuhalten, die nicht den eigenen Interessen entsprechen."
Das wage ich stark zu bezweifeln. Wenn bei uns zu Hause etwas im Fernsehen nicht gefällt, dann bleibt die Flimmerkiste aus. Fertig. Das war früher so, das ist heute so. Wir brauchen den Fernseher nicht, um uns unterhalten zu fühlen.

Olympische Spiele - Es waren zu den Olympischen Spielen mehr Mitarbeiter von ARD & ZDF in London, als Sportler, und wir stellen doch eine recht beachtliche Anzahl an Sportlern. Die Übertragungen haben nicht nur bei mir im Wohnzimmer, sondern auch medial auch Kritik nach sich gezogen, denn obwohl ein großes Team vor Ort war, gab es verhältnismäßig wenig Live-Übertragungen, dafür aber immer ein grinsendes Gesicht aus irgendeinem Studio irgendwo in London und Zusammenfassungen der Ereignisse.

Ja, ich sehe eine Notwendigkeit im ÖR, aber nicht in dem Umfang und auf dem qualitativen Niveau, wie er derzeit existiert. Es gibt so viel Verbesserungspotenzial, aber immer das Problem am ÖR ist, dass er sich dieser Kritik nicht stellt. Oder aber sehr gut zu verbergen weiß, dass es solche Kritik annimmt.

Und nein, ich finde es auch nicht gerechtfertigt, über 200 € im Jahr für etwas zu bezahlen, was ich nicht nutze. Egal, wie viel Cent ich tatsächlich Anteil habe an Til Schweigers Gehalt. Wenn ich keine Waren der Firma Nestlé konsumieren möchte, zahle ich dafür schließlich auch nicht.

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Wir brauchen einen ÖR...

... aber diesen nicht. Siehe die Beiträge oben. Ich bin überhaupt nicht fernsehaffin, war eigentlich immer nur "Mitgucker". Heute, wo ich allein wohne, hat sich das ein wenig geändert, aber der Konsum hält sich in Grenzen. Was mir nur aufgefallen ist - über ARD und ZDF schalte ich immer hinweg. Sogenannte Informationssendungen sind Hofberichterstattung oder Manipulation oder beides. Bei den meisten Talks ist mir schon früher immer fast die Hutschnur geplatzt. Unterhaltung finde ich bei ARD und ZDF überhaupt nicht. Wer gezielt hochwertige internationale Serien schaut -auch von DVD, mit Geldausgabe verbunden!- dem fällt nach fünf Minuten Eigenproduktion der ÖR wirklich nichts mehr ein. Brauch ich nicht, will ich nicht.
Das ist aber eigentlich nebensächlich. Ich bin schon der Meinung, dass wir ein gemeinschaftsfinanziertes Grundversorgungsfernsehen brauchen. Aber dann: WIRKLICH politikfern und unabhängig, mit Kontrollorganen, die das garantieren und nicht wie heute das reine Gegenteil durchdrücken. Das ÖR ist heute, gemessen an seinem eigenen Anspruch, eine Farce.

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unabhängigkeit

Hallo Herr Meinhold,

leider beleuchtet auch ihr hier verfasster Artikel die Problematik nicht wirklich.
Verstöße gegen das Grundgesetz etc. werden auch von ihrer Seite nicht wahr genommen. Aber wie soll es auch, denn Sie arbeiten ja für den ÖRR und damit sind Sie von diesem propagandistischen System abhängig. Ich habe gehofft dass sich ein Mitarbeiter vielleicht mal kritisch mit der Thematik auseinander setzt aber leider wurde ich auch an dieser Stelle wieder enttäuscht. Schade Herr Meinhold.

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Kommentare
Contact request Lieber Philip Meinhold
Wie könnte ich Sie per Email erreichen? Ich heiße Omer...
Oliverfunk, vor 5 Jahren
Oh, vielen Dank! Das freut
mich - und ich hoffe, das Buch hält dem...
philipmeinhold, vor 10 Jahren
als spross eines naziclans
hab ich jahrzehntelang meinen schuldkomplex abgearbeitet war 1987 zwei wochen...
wilhelm peter, vor 10 Jahren
Moabit Ich verstehe den Hintergrund
für den Artikel sehr gut. Dennoch bleibt zu behaupten, die...
Mario Murer, vor 10 Jahren
Hach, ja! Schön, war's!
philipmeinhold, vor 10 Jahren
Randnotiz: Der Plus in
der Stromstraße, 2002
Mama, vor 10 Jahren
Ja. Beknackt
ist ja auch, daß in den Townhouses die Wohnungen plötzlich senkrecht statt...
stralau, vor 10 Jahren
ich kenne keinen Investor, der
bereit ist, großzügige Räume im historischen Bestand (etwas Dachräume)...
Kalkspazz, vor 10 Jahren
Können Sie nicht in den
Schrank der Großeltern ziehen? Dann sind die Sachen auch...
philipmeinhold, vor 10 Jahren
Ja! Ja! Ja! Hier in
Frankfurt gibt es ja das neue "Europaviertel", von mir...
andreaffm, vor 10 Jahren
ja es ist auch gutes
übriggeblieben man erkennt an dem posting allzudeutlich dass nicht...
wilhelm peter, vor 11 Jahren
bin 60 und ziehe mir
den schuh an selten so gelacht tolle polemik lsd...
wilhelm peter, vor 11 Jahren
Oh, nein! Das kommt davon,
wenn man aufgehört hat, das Kino-ABC nach Hitchcocks zu...
philipmeinhold, vor 11 Jahren
"Blackmail" "Blackmail" lief am 28.
Juni 2011 im Babylon Mitte mit Live-Orgelbegleitung. Großartig!
donegal68, vor 11 Jahren
unabhängigkeit Hallo Herr Meinhold,
leider beleuchtet auch ihr hier verfasster Artikel die Problematik nicht wirklich....
medionso, vor 12 Jahren
Wir brauchen einen ÖR... ...
aber diesen nicht. Siehe die Beiträge oben. Ich bin überhaupt...
uessen, vor 12 Jahren
Nein... Nein, nein, nein! Mein
persönliches Nutzungsprofil des ÖR ist ziemlich überschaubar: Von selber eigentlich...
Enter, vor 12 Jahren
Alternativen Hallo Herr Meinhold !
Ich kann Abhilfe schaffen, um die Angst vor Tellerrändern (und...
rugay, vor 12 Jahren
Meinen Sie diesen Schönenborn? http://www.politaia.org/internet-und-medien/putin-lasst-gez-schonenborn-auflaufen/
Ich kann GEZ-Steuern mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Ihr Beitrag...
Infoliner, vor 12 Jahren
Die Graffiti-Analogie verstehe ich nicht.
Zur "Verbeamtung": Das ist ja ebenfalls eines der Vorurteile...
philipmeinhold, vor 12 Jahren
Betriebsblind. Die Leute regen sich
nicht über die sagenhafte Programmvielfalt eines Qualitätsmediums auf, sondern, über...
Scriptmaster, vor 12 Jahren
Ihre Ausführungen ähneln denen eines
15-Jährigen, der bei seiner "Grafitti-Kunst" erwischt wurde und nun...
bernd23, vor 12 Jahren
Und damit sind die GEZ-Hasser
dann in der Gesellschaft, die zumindest die undifferenzierte Kritik...
philipmeinhold, vor 12 Jahren
derselbe Fehler "Und dafür zahle
ich GEZ!" ist also nicht hilfreich und reichlich abgedroschen? Gleiches...
ThomasL, vor 12 Jahren
ich mach mir die welt
wie sie mir gefällt.. aus pipi langstrumpf,eine serie die ich...
neuheide, vor 12 Jahren

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