zweifelturm
Dienstag, 30. April 2013
Küss den Richter!

Eine Woche vor der großen NSU-Prozess-Akkreditierungslotterie schrieb ich einen kurzen Text darüber, wie das Ergebnis aussehen könnte. Dies war weniger als Vorhersage gedacht denn vielmehr als satirisches Gedankenspiel, was so alles passieren könnte. Nun bleibt festzuhalten, dass es das Münchner Gericht mit seinem mangelnden Fingerspitzengefühl der Satire nicht leicht macht: Statt Radio Arabella berichtet Charivari, statt Junger Freiheit die Junge Welt, statt „Bild der Frau“ die Brigitte. Das Grundprinzip meiner Vorhersage ist ziemlich genau erfüllt.

Das Ergebnis hätte kaum weniger absurd aussehen können, wenn man die Plätze statt durch Losverfahren nach Schönheit der Reporter vergeben hätte (ermittelt durch eine unabhängige Expertenjury in der vorab ausgestrahlten Fernsehshow „Germanys Next Top Reporter“ zum Beispiel) oder durch eine Runde Kusseinkriege: Wer es schafft, den Richter zu küssen, erhält einen Platz.

Bleibt die Frage, wie man sich nun informieren soll (vor allem für jene, die immer wieder gern betonen, dass sie keine „GEZ-Gebüren“ zahlen wollen, weil sie die Öffentlich-Rechtlichen sowieso nicht nutzen): RTL2-Nachrichten schauen? Die Hintergrundberichte der Brigitte lesen? Oder doch lieber versuchen, ob man Radio Lotte übers Internet im Livestream bekommt?

Bei Wikipedia las ich, dass das Weimarer Bürgerradio eine zum mobilen Sendestudio umgebaute Rikscha betreibt. Vielleicht können sie damit auch durch die Gegend fahren, sodass immer ein paar andere Hörer sie hören können. Das hätte dann was vom Ausrufer im Mittelalter. Soll keiner sagen, die Öffentlichkeit würde nicht informiert.

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Last modified: 20.01.20, 13:07
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Kommentare
Contact request Lieber Philip Meinhold
Wie könnte ich Sie per Email erreichen? Ich heiße Omer...
Oliverfunk, vor 4 Jahren
Oh, vielen Dank! Das freut
mich - und ich hoffe, das Buch hält dem...
philipmeinhold, vor 9 Jahren
als spross eines naziclans
hab ich jahrzehntelang meinen schuldkomplex abgearbeitet war 1987 zwei wochen...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Moabit Ich verstehe den Hintergrund
für den Artikel sehr gut. Dennoch bleibt zu behaupten, die...
Mario Murer, vor 10 Jahren
Hach, ja! Schön, war's!
philipmeinhold, vor 10 Jahren
Randnotiz: Der Plus in
der Stromstraße, 2002
Mama, vor 10 Jahren
Ja. Beknackt
ist ja auch, daß in den Townhouses die Wohnungen plötzlich senkrecht statt...
stralau, vor 10 Jahren
ich kenne keinen Investor, der
bereit ist, großzügige Räume im historischen Bestand (etwas Dachräume)...
Kalkspazz, vor 10 Jahren
Können Sie nicht in den
Schrank der Großeltern ziehen? Dann sind die Sachen auch...
philipmeinhold, vor 10 Jahren
Ja! Ja! Ja! Hier in
Frankfurt gibt es ja das neue "Europaviertel", von mir...
andreaffm, vor 10 Jahren
ja es ist auch gutes
übriggeblieben man erkennt an dem posting allzudeutlich dass nicht...
wilhelm peter, vor 10 Jahren
bin 60 und ziehe mir
den schuh an selten so gelacht tolle polemik lsd...
wilhelm peter, vor 10 Jahren
Oh, nein! Das kommt davon,
wenn man aufgehört hat, das Kino-ABC nach Hitchcocks zu...
philipmeinhold, vor 10 Jahren
"Blackmail" "Blackmail" lief am 28.
Juni 2011 im Babylon Mitte mit Live-Orgelbegleitung. Großartig!
donegal68, vor 10 Jahren
unabhängigkeit Hallo Herr Meinhold,
leider beleuchtet auch ihr hier verfasster Artikel die Problematik nicht wirklich....
medionso, vor 11 Jahren
Wir brauchen einen ÖR... ...
aber diesen nicht. Siehe die Beiträge oben. Ich bin überhaupt...
uessen, vor 11 Jahren
Nein... Nein, nein, nein! Mein
persönliches Nutzungsprofil des ÖR ist ziemlich überschaubar: Von selber eigentlich...
Enter, vor 11 Jahren
Alternativen Hallo Herr Meinhold !
Ich kann Abhilfe schaffen, um die Angst vor Tellerrändern (und...
rugay, vor 11 Jahren
Meinen Sie diesen Schönenborn? http://www.politaia.org/internet-und-medien/putin-lasst-gez-schonenborn-auflaufen/
Ich kann GEZ-Steuern mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Ihr Beitrag...
Infoliner, vor 11 Jahren
Die Graffiti-Analogie verstehe ich nicht.
Zur "Verbeamtung": Das ist ja ebenfalls eines der Vorurteile...
philipmeinhold, vor 11 Jahren
Betriebsblind. Die Leute regen sich
nicht über die sagenhafte Programmvielfalt eines Qualitätsmediums auf, sondern, über...
Scriptmaster, vor 11 Jahren
Ihre Ausführungen ähneln denen eines
15-Jährigen, der bei seiner "Grafitti-Kunst" erwischt wurde und nun...
bernd23, vor 11 Jahren
Und damit sind die GEZ-Hasser
dann in der Gesellschaft, die zumindest die undifferenzierte Kritik...
philipmeinhold, vor 11 Jahren
derselbe Fehler "Und dafür zahle
ich GEZ!" ist also nicht hilfreich und reichlich abgedroschen? Gleiches...
ThomasL, vor 11 Jahren
ich mach mir die welt
wie sie mir gefällt.. aus pipi langstrumpf,eine serie die ich...
neuheide, vor 11 Jahren

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