Küss den Richter!
philipmeinhold,
13:30
Eine Woche vor der großen NSU-Prozess-Akkreditierungslotterie schrieb ich einen kurzen Text darüber, wie das Ergebnis aussehen könnte. Dies war weniger als Vorhersage gedacht denn vielmehr als satirisches Gedankenspiel, was so alles passieren könnte. Nun bleibt festzuhalten, dass es das Münchner Gericht mit seinem mangelnden Fingerspitzengefühl der Satire nicht leicht macht: Statt Radio Arabella berichtet Charivari, statt Junger Freiheit die Junge Welt, statt „Bild der Frau“ die Brigitte. Das Grundprinzip meiner Vorhersage ist ziemlich genau erfüllt. Das Ergebnis hätte kaum weniger absurd aussehen können, wenn man die Plätze statt durch Losverfahren nach Schönheit der Reporter vergeben hätte (ermittelt durch eine unabhängige Expertenjury in der vorab ausgestrahlten Fernsehshow „Germanys Next Top Reporter“ zum Beispiel) oder durch eine Runde Kusseinkriege: Wer es schafft, den Richter zu küssen, erhält einen Platz. Bleibt die Frage, wie man sich nun informieren soll (vor allem für jene, die immer wieder gern betonen, dass sie keine „GEZ-Gebüren“ zahlen wollen, weil sie die Öffentlich-Rechtlichen sowieso nicht nutzen): RTL2-Nachrichten schauen? Die Hintergrundberichte der Brigitte lesen? Oder doch lieber versuchen, ob man Radio Lotte übers Internet im Livestream bekommt? Bei Wikipedia las ich, dass das Weimarer Bürgerradio eine zum mobilen Sendestudio umgebaute Rikscha betreibt. Vielleicht können sie damit auch durch die Gegend fahren, sodass immer ein paar andere Hörer sie hören können. Das hätte dann was vom Ausrufer im Mittelalter. Soll keiner sagen, die Öffentlichkeit würde nicht informiert. ... Link (0 Kommentare) ... Comment
Die große NSU-Prozess-Tombola
philipmeinhold,
13:54
Noch bis heute, 24 Uhr, können sich Journalisten für den NSU-Prozess akkreditieren. Nach dem missglückten "First-come, first-served"-Modus werden die Plätze nun bekanntlich verlost. Dabei werden drei verschiedene Töpfe gebildet – einer für Nachrichtenagenturen (5 Plätze), einer für ausländische Medien (10 Plätze), einer für deutsche Medien (35 Plätze) –, die wiederum in Untergruppen aufgeteilt werden. Bei den inländischen Medien sehen diese wie folgt aus: - je 2 Plätze sind für öffentlich-rechtliche und private Fernsehsender reserviert Die restlichen 13 Plätze werden frei vergeben – an freie Journalisten, Online-Medien sowie abermals alle, die bei der Verlosung in den Untergruppen leer ausgegangen sind. Bei den öffentlich-rechtlichen Medien wird es dabei wohl weniger Probleme geben, denn es ist davon auszugehen, dass diese sich abstimmen. Ansonsten könnte das Ergebnis zum Beispiel so aussehen (falls sich die Genannten bewerben): Privatfernsehen: Privatradio: Zeitungen: Zeitschriften: Freuen wir uns also auf packende DMAX-Reportagen über den Bombenbau der NSU, den täglichen KissFM-Prozess-Rap, die Hintergrundberichte der Deutschen National-Zeitung sowie die erschütternde Portrait-Reihe „Das Leben und Lieben der Nazi-Braut“ in „Bild der Frau“. ... Link (0 Kommentare) ... Comment |
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Last modified: 20.01.20, 13:07 Status
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Kommentare
Contact request Lieber Philip Meinhold
Wie könnte ich Sie per Email erreichen? Ich heiße Omer...
Oliverfunk, vor 5 Jahren
als spross eines naziclans
hab ich jahrzehntelang meinen schuldkomplex abgearbeitet war 1987 zwei wochen...
wilhelm peter, vor 10 Jahren
Moabit Ich verstehe den Hintergrund
für den Artikel sehr gut. Dennoch bleibt zu behaupten, die...
Mario Murer, vor 10 Jahren
Ja.
Beknackt
ist ja auch, daß in den Townhouses die Wohnungen plötzlich senkrecht statt...
stralau, vor 10 Jahren
ich kenne keinen Investor, der
bereit ist, großzügige Räume im historischen Bestand (etwas Dachräume)...
Kalkspazz, vor 10 Jahren
Können Sie nicht in den
Schrank der Großeltern ziehen? Dann sind die Sachen auch...
philipmeinhold, vor 10 Jahren
Ja! Ja! Ja! Hier in
Frankfurt gibt es ja das neue "Europaviertel", von mir...
andreaffm, vor 10 Jahren
ja es ist auch gutes
übriggeblieben man erkennt an dem posting allzudeutlich dass nicht...
wilhelm peter, vor 11 Jahren
bin 60 und ziehe mir
den schuh an selten so gelacht tolle polemik lsd...
wilhelm peter, vor 11 Jahren
Oh, nein! Das kommt davon,
wenn man aufgehört hat, das Kino-ABC nach Hitchcocks zu...
philipmeinhold, vor 11 Jahren
"Blackmail" "Blackmail" lief am 28.
Juni 2011 im Babylon Mitte mit Live-Orgelbegleitung. Großartig!
donegal68, vor 11 Jahren
unabhängigkeit Hallo Herr Meinhold,
leider beleuchtet auch ihr hier verfasster Artikel die Problematik nicht wirklich....
medionso, vor 12 Jahren
Wir brauchen einen ÖR... ...
aber diesen nicht. Siehe die Beiträge oben. Ich bin überhaupt...
uessen, vor 12 Jahren
Nein... Nein, nein, nein! Mein
persönliches Nutzungsprofil des ÖR ist ziemlich überschaubar: Von selber eigentlich...
Enter, vor 12 Jahren
Alternativen Hallo Herr Meinhold !
Ich kann Abhilfe schaffen, um die Angst vor Tellerrändern (und...
rugay, vor 12 Jahren
Meinen Sie diesen Schönenborn? http://www.politaia.org/internet-und-medien/putin-lasst-gez-schonenborn-auflaufen/
Ich kann GEZ-Steuern mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Ihr Beitrag...
Infoliner, vor 12 Jahren
Die Graffiti-Analogie verstehe ich nicht.
Zur "Verbeamtung": Das ist ja ebenfalls eines der Vorurteile...
philipmeinhold, vor 12 Jahren
Betriebsblind. Die Leute regen sich
nicht über die sagenhafte Programmvielfalt eines Qualitätsmediums auf, sondern, über...
Scriptmaster, vor 12 Jahren
Ihre Ausführungen ähneln denen eines
15-Jährigen, der bei seiner "Grafitti-Kunst" erwischt wurde und nun...
bernd23, vor 12 Jahren
Und damit sind die GEZ-Hasser
dann in der Gesellschaft, die zumindest die undifferenzierte Kritik...
philipmeinhold, vor 12 Jahren
derselbe Fehler "Und dafür zahle
ich GEZ!" ist also nicht hilfreich und reichlich abgedroschen? Gleiches...
ThomasL, vor 12 Jahren
ich mach mir die welt
wie sie mir gefällt.. aus pipi langstrumpf,eine serie die ich...
neuheide, vor 12 Jahren
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